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Keine Schenkungsteuer bei überhöhtem Entgelt durch GmbH an Gesellschafter nahestehende Person – BFH, Urt. 13.09.2017, Az. II R 42/16 = NZG 2018, 356

erstellt am: 01.04.18 | Aktuelle Urteile

Keine Schenkungsteuer bei überhöhtem Entgelt durch GmbH an Gesellschafter nahestehende Person – BFH, Urt. 13.09.2017, Az. II R 42/16 = NZG 2018, 356

Der BFH (Urt. 13.09.2017, Az. II R 42/16 = NZG 2018, 356 ) hat zusammen mit zwei weiteren Urteilen (Urt. 13.09.2017, Az. II ZR 54/15 = DStRE 2018, 224 = BeckRS 2017, 139377; Urt. 13.09.2017, Az. II ZR 32/16 = DStRE 2018, 227 = BeckRS 2017, 139380) eine Schenkung durch eine gemischte freigiebige Zuwendung (§ 7 Abs. 1 Nr. 1 ErbStG) für überhöhte Entgelte an eine dem Gesellschafter nahestehende Person abgelehnt.

Das gegenteilige obiter dictum (Ausführungen in einer Entscheidung, die für das Entscheidungsergebnis nicht maßgeblich sind, gleichsam eine Anmerkung/Ankündigung) im Urteil v. 07.11.2007 BFHE 218, 414 (=BStBl. II 2008, 258 = NJW-RR 2008, 988 = NZG 2008, 357) wird aufgegeben. Diese aufgegebene andere Ansicht hatte erhebliche Bedeutung für die Besteuerungspraxis: Es gab gleich lautende Erlasse der Obersten Finanzbehörden der Länder (BStBl. I 2012, 331 Rn. 2.6.1), die eine steuerpflichtige Schenkung annahmen. Eine erhebliche Verschärfung lag darin, dass in dem überhöhten Entgelt zugleich eine ertragssteuerliche (EStG, KStG) verdeckte Gewinnausschüttung (kurz: vGA) gesehen wurde. 

Andreas Hoffmann
Rechtsanwalt
01.04.2018